Das technische Management der Hochspannungsfreileitungen
Die Situation vor Ort
Zwischen Verbrennungsanlage und Kläranlage verlaufen parallel zwei Hochspannungsfreileitungen (220 kV und 110 kV). Eine Leitung wird von dem Betreiber selbst gesteuert, die zweite Leitung über eine vom Betreiber beauftragte Schaltstelle.
Die Problematik
Am 27. Juli 2021 wurde eine der Freileitungen im Zuge der Explosion im Tanklager durch umherfliegenden Trümmerteile beschädigt. Es lagen zum Ereigniszeitpunkt nicht alle erforderlichen Informationen zur Identifizierung der Leitungen vor. Zunächst erfolgte lediglich die Identifizierung der 110-kV-Freileitung, jedoch nicht der (beschädigten) 220-kV-Freileitung. Fehlende Informationen führten zu Verzögerungen in der Kommunikation mit dem Freileitungsbetreiber.
Die Folgen:
- Einhaltung erforderlicher Sicherheitsabstände, da keine sichere Lagebewertung durch Feuerwehr möglich
- Techniker des Netzbetreibers trafen erst mit Verzögerung an der Einsatzstelle ein.
Welche Maßnahmen hat CURRENTA ergriffen?
Wir können zukünftig die Leitungen schneller identifizieren, indem
- Freileitungen mit erforderlichen Informationen im Geoinformationssytem (GIS) des CHEMPARK dargestellt werden
- die Pläne der Werkfeuerwehr um „Freileitungen“ ergänzt wurden
- die CURRENTA-Netzführung Daten der Freileitungen in eigene Systeme übernimmt
Wir haben die Kommunikation mit dem Netzbetreiber verbessert
- klare Zuordnung von Betreiber und Leitung für Einsatzkräfte vor Ort
- Hinterlegung eindeutiger Identifikationsmerkmale der Freileitungen in den Systemen von CURRENTA
- feste Begriffsdefinitionen zur eindeutigen Beschreibung der Gefährdung im Ereignisfall
Wir haben die am Prozess beteiligten Mitarbeiter*innen in den Bereichen Werkfeuerwehr, Sicherheitszentrale und Netzführung geschult.