CURRENTA beantwortet Fragen zum Umgang mit Abwasser nach dem Ereignis

19.12.2021

Was sagt Currenta zu Behauptungen, es seien Inhaltsstoffe eines Insektizids in den Rhein geleitet worden?

Bei dem Unfallereignis im Juli wurden über 35.000 Liter Löschwasser in der Minute eingesetzt. Das Abwasser, das Löschwasser und ausgelaufene Tankinhalte haben sich miteinander vermischt. Wir haben das angefallene Abwassergemisch aufgefangen. Aufgrund der langen Dauer des Ereignisses drohten aber die Auffangkapazitäten zu erschöpfen. Die Löscharbeiten konnten auch nicht unterbrochen werden, um die Chance zu wahren, die Vermissten lebend zu bergen. In dieser Gefahrenlage musste der Krisenstab schnell entscheiden und Gefahren abwägen. Die Überwachungsbehörden wurden über die Entscheidung informiert, einen Teil der aufgefangenen Wassermengen in der Kläranlage bestmöglich zu behandeln, von wo aus sie kontrolliert in den Rhein flossen. Durch diese Maßnahme konnte ein Großteil der Schadstoffe aufgefangen oder abgebaut werden. Es war leider nicht zu vermeiden, dass dabei auch Stoffe in die Kläranlage gelangten, die dort nicht vollständig abgebaut werden konnten. Auch hierüber wurden die Behörden unterrichtet. Bei unseren eigenen und den behördlichen Analysen wurden keine Grenzwert-Überschreitungen festgestellt. Von den Behörden wurde daher auch kein Rheinalarm ausgelöst. Die Daten der Behörden sind hier öffentlich einsehbar.

Gab es wirklich keine Handlungsalternativen?

Wir hatten in der damaligen Gefahrenlage keine bessere Handlungsoption. Nach intensiver Überlegung aller im Krisenstab einbezogenen Experten aus Umweltschutz, Gefahrenabwehr hätten alle Alternativen mit höherer Wahrscheinlichkeit weitreichendere Umweltauswirkungen mit sich gebracht. Wir haben zuvor auch einen Abtransport auf anderem Wege erwogen. Das war aufgrund der anfallenden Mengen nicht möglich. Durch die ergriffenen Maßnahmen konnte ein großer Teil der Schadstoffe abgebaut werden. Es ist kein Wasser in den Rhein gelangt, das Überwachungswerte unserer Anlagen überschritten hat.

Sind mittlerweile alle Lösch- und Havarieabwässer entsorgt worden?

Nein, noch nicht alle. Außerhalb der seinerzeit herrschenden Notsituation können wir nun wieder den geordneten Weg gehen. Das wird noch einige Zeit dauern. Es werden in enger Abstimmung mit den verantwortlichen Behörden aktuell noch Reste der während des Ereignisses aufgefangenen Lösch- und Havarieabwässer fachgerecht entsorgt. Dies geschieht nach der entsprechenden Analyse entweder über die Kläranlage oder indem das Abwasser abtransportiert und in Sonderabfallverbrennungsanlagen verbrannt wird.

Warum hat Currenta die Öffentlichkeit nicht frühzeitig über diese Einleitung in den Rhein informiert?

Wir haben uns in der damaligen Situation auf den Informationsaustausch mit denzuständigen Behörden und die Gefahrenabwehrmaßnahmen fokussiert. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt ganz genau erklären, in welcher Situation wir uns damals befunden haben und dass wir sehr sorgfältig abgewogen haben – wir mussten uns für das kleinere, in der damaligen Krisensituation aber unumgängliche Übel entscheiden. Die Behörden waren umfassend informiert. Es gab keine Überschreitung von Überwachungswerten. Dies haben auch die Behörden so festgestellt. Es wurde kein Rheinalarm ausgelöst.

Verstehen Sie, dass es Menschen gibt, die das Vertrauen in Currenta verlieren?

Wenn jemand den Eindruck gewinnt: Die erzählen der Öffentlichkeit nur das, was sie erzählen müssen, dann widerspricht das unseren eigenen Werten und Überzeugungen von schneller, offener und transparenter Kommunikation. An dem Punkt werden wir uns weiter verbessern.

Darstellung im Detail: So sind wir mit dem Löschwasser umgegangen

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