Currenta veröffentlicht Informationen zu Tankinhalten
11.08.2021
Nach Abstimmung mit den zuständigen Behörden veröffentlicht Currenta heute die Stoffbezeichnungen und die Zusammensetzung der Flüssigkeiten, die zum Zeitpunkt des Unglücks am 27.07.2021 in den neun Tanks des Tanklagers im Entsorgungszentrum Bürrig gelagert waren.
Die in den Tanks befindlichen Reststoffe waren Abfallprodukte aus der Chemieproduktion, die für die fachgerechte Entsorgung in der Sonderabfallverbrennungsanlage Leverkusen von Currenta vorgesehen waren.
Bei dem Ereignis im Bereich des Tanklagers kam es zu einer Explosion des Lagertanks 3 mit anschließendem Brand. Neben dem Tank 3 sind weitere sieben Lagertanks der Tankgruppe zerstört worden. Die Sondermüllverbrennungsanlage selbst ist ebenfalls beschädigt worden.
In Tank 3 lagerten zu diesem Zeitpunkt 14m3 schwefel- und phosphorhaltige Reststoffe, wie sie bei der Produktion von Pflanzenschutzmitteln entstehen. Die Reststoffe waren im Auftrag eines außerhalb des Chemparks ansässigen Kunden aus dem EU-Ausland zur Entsorgung in der dafür zugelassenen Anlage der Currenta bestimmt. Bei den Stoffen in den anderen Tankbehältern handelte es sich um lösemittelhaltige Produktionsrückstände, die unterschiedliche Konzentrationen von Halogenen, Alkohole und Schwefel enthielten. Die Stoffbezeichnungen entnehmen Sie bitte der Zusammenstellung im Anhang.
Das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) hatte bei Analysen der Pflanzen- und Bodenproben nach dem Brand in Leverkusen keine bedenklichen Rückstände von Chemikalien gefunden und auch hinsichtlich Dioxin und dioxinähnlichen Stoffen Entwarnung gegeben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die einzelnen Bestandteile der Agrarchemikalien durch den unmittelbar nach der Explosion einsetzenden Brand fast vollständig zerstört oder durch die Thermik in größere Höhen getragen und dabei stark verdünnt wurden.
Auch das von Currenta parallel vorgenommene eigene breite Untersuchungsprogramm auf phosphor- und schwefelhaltige Chemikalien ist zum selben Ergebnis gekommen. Die Analysen wurden dem LANUV NRW ebenfalls zur
Bewertung zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus bereitet Currenta derzeit die Veröffentlichung der eigenen umfassenden Luft-, Pflanzen- und Bodenproben vor, die seit dem Ereignis im direkten Umfeld der Anlage genommen wurden. Auch hier zeigten alle Proben keine erhöhten Werte.
Currenta unterstützt die Aufklärung des tragischen Ereignisses durch die zuständigen Behörden vollumfänglich.
Update 16.08.2021:
In der Zusammenstellung im Anhang wurden folgende Änderungen aufgenommen: Die Stoffbezeichnung O,O-Dimethylester bei Tank 3 wurde durch die vollständige Bezeichnung Phosporodithiosäure, O,O-Dimethylester präzisiert. Die CAS-Nummer 756-80-9 bleibt unverändert bestehen. Bei dem für Tank 6 angegeben Triazan handelt es sich um einen Handelsnamen (TI 435 Triazan). Richtigerweise ist die CAS-Nr. 141856-57-7. Bei Tank 3 wurde AVV 070508 durch AVV 070408 ersetzt sowie der Begriff des Stoffs Tetramethylthioperoxydidiphosphat korrigiert in Tetramethylthioperoxydiphosphat.
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