Offizielle Analyse findet keine Schadstoffe: Stadt Leverkusen hebt Vorsichtsmaßnahmen auf

05.08.2021

Wie das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) heute bekanntgab, haben die Analysen der Pflanzen- und Bodenproben nach dem Brand in Leverkusen keine bedenklichen Rückstände von Chemikalien aus der Landwirtschaft ergeben. Currenta hat parallel ein eigenes breites Untersuchungsprogramm auf phosphor- und schwefelhaltige Chemikalien vorgenommen und ist zum selben Ergebnis gekommen. Diese Ergebnisse wurden dem LANUV ebenfalls zur Bewertung zur Verfügung gestellt. Schon in der vergangenen Woche hatte das LANUV Entwarnung für Dioxin und dioxinähnliche Stoffe gegeben. Die vorsorglichen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit, die das Landesamt für das betroffene Leverkusener Stadtgebiet und die unmittelbar angrenzenden Bereiche der Städte Leichlingen und Opladen empfohlen hatte, hebt die Stadt Leverkusen damit auf.

Das LANUV hat Bodenproben und Pflanzen auf insgesamt 450 Komponenten landwirtschaftlicher Chemikalien getestet. Die Ergebnisse weisen laut LANUV darauf hin, dass die Bestandteile aus der Tankanlage durch den Brand aufgelöst wurden. Damit sei davon auszugehen, dass es außerhalb des Werkgeländes zu keiner Belastung mit Schadstoffen gekommen ist. Damit kann Obst und Gemüse wieder verzehrt werden, sollte aber vorher gewaschen oder geschält werden. Als vorsorgliche Maßnahme empfiehlt das LANUV NRW Wasser aus Regentonnen in der Kanalisation zu entsorgen und Wasser in Swimming-Pools auszutauschen oder komplett durchzufiltern. Anwohner*innen können eventuelle Verschmutzungen bedenkenlos selbst reinigen, sollten dabei aber aufgrund des hohen Säuregrads der Partikel Handschuhe tragen und die Schwämme und Tücher anschließend im Hausmüll entsorgen.

Hans Gennen, Geschäftsführer der Currenta: „Wir sind erleichtert, dass für die Anwohnerinnen und Anwohner nun Sicherheit und Klarheit besteht. Wir wissen, dass die vergangenen Tage für die unsere Nachbarschaft eine große Belastung dargestellt haben. Wir danken den Bürgerinnen und Bürgern für Ihre Geduld. Unsere Priorität ist es jetzt, die Reinigungsarbeiten so schnell wie möglich abzuschließen.“

Auch wenn die Nachbarschaft eigenständig Verschmutzungen entfernen kann, bietet Currenta weiterhin umfassende Unterstützung bei Reinigungsarbeiten an und schickt auf Anforderung Reinigungsteams zu den Anwohner*innen. Dazu können sie sich an die Hotline unter 0214-2605 99333 wenden oder das Online-Formular unter
http://schadensmeldung.currenta.de nutzen. Ein Sachverständigenbüro kontaktiert persönlich alle betroffenen Anwohner*innen, nimmt die Situation auf und vereinbart Lösungen. Inzwischen wurde bereits mit über hundert Nachbarn Kontakt hergestellt. Viele Rußpartikel wurden bereits durch die Regenfälle in den vergangenen Tagen entfernt.
Currenta steht zudem im engen Austausch mit der Stadt Leverkusen, um eine schnellstmögliche Reinigung öffentlicher Flächen sicherzustellen. So werden Verschmutzungen an Spielgeräten ebenfalls im Auftrag von Currenta entfernt.

Gleichzeitig schreiten die Sicherungs- und Aufräumarbeiten auf der Unglücksstelle weiter voran. Da weiterhin ein Kollege vermisst wird, geschieht dies mit äußerster Vorsicht und in kleinen Schritten. Bei den Räumarbeiten und dem Abpumpen des Löschwassers kann es durch freigesetzte Stoffe kurzfristig zu Geruchsbelästigung in der direkten Nachbarschaft kommen. Nach Einschätzung des LANUV sind die unangenehmen Gerüche aber kein Hinweis auf eine Gesundheitsgefährdung. Im Zuge dessen kann es leider immer wieder zu Geruchsbelästigungen auf angrenzenden Flächen und in den naheliegenden Wohngebieten kommen. Die Arbeiten der Werkfeuerwehr werden kontinuierlich und detailliert überwacht, um sicherzustellen, dass keine Gefahrstoffe in die Umwelt gelangen.

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